Erste Aufführung

Das 75jährige Bestehen der Schule im Juni 1977 war der Anlass, dass im März des Jahres der Fachbereich Musik des Städtischen Gymnasiums Brühl ein Rundschreiben an die Schüler der Klassen 9 – 13 schickte, an die Eltern aller Schüler und an alle Lehrer mit der Mitteilung, dass ein Schulchor gegründet werden solle. Das Besondere an diesem Chormodell war, dass die Einladung zur Mitwirkung nicht nur an die Schülerinnen und Schüler erging, sondern an „alle, die am Musikleben der Schule in irgendeiner Weise Interesse haben: Lehrer, Eltern und Geschwister der Schüler aller Klassen, ehemalige Schüler u.a.“

Der Schulchor des Städtischen Gymnasiums Brühl“, so hieß es, „könnte so ein Forum werden für Begegnung, Kommunikation und gemeinsame Kreativität.“

Und tatsächlich: Am 2. Juni 1978 fand bereits ein Singen im Treppenhaus des Brühler Schlosses statt, dessen Programm heute noch vorliegt. Noch im selben Jahr lud der Chor gemeinsam mit dem Chor der Schloßkirche unter der Leitung von Albert Elbert, dem Singkreis Walberberg unter der Leitung von Ingrid Tück und dem Spielkreis der VHS unter der Leitung von Hildegard Zavelberg dazu ein, sich am 9. Dezember 1978 in der Schloßkirche am Markt 45 Minuten Zeit zu nehmen, um mit den vorgetragenen Motetten von Heinrich Schütz und Instrumentalmusik des 16. Und 17. Jahrhunderts zu adventlicher Besinnung zu kommen.

Unter dem Namen „Oratorienchor“ wird das erste Konzert am 25. März 1979 unter der Leitung von Albert Elbert aufgeführt. Im Programmheft zur dargebrachten „Johannespassion“ von Georg Friedrich Händel steht auf der letzten Seite vermerkt: 

Der Oratorienchor ist eigens für diese Aufführung ins Leben gerufen worden durch eine Kooperation der VHS, dem Chor des Städt. Gymnasiums Brühl und der JMS der Stadt Brühl. Der Oratorienchor auf Zeit, ein Semesterangebot der VHS, lud alle Brühler Bürger zum Mitsingen ein. Diesem Aufruf sind zahlreiche Sängerinnen und Sänger gefolgt. Der Singkreis Walberberg unter der Leitung von Ingrid Tück hat sich dieser Aktion angeschlossen.“

Damit dieser Chor nicht nur auf Zeit Bestand haben sollte, wurde am 2. Mai 1979 der „Oratoriumchor Brühl e.V.“ gegründet und die dazugehörende Satzung in der Mitgliederversammlung am 28. Mai 1979 beschlossen.

So können wir heute sagen, dass das erste offizielle Konzert des “Oratoriumchor Brühl e.V.“ am 5. Juni 1980 in der Kirche St. Pantaleon in Brühl-Badorf anlässlich der „Eröffnung der städtischen Konzertreihe“ mit der Aufführung des Oratoriums „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn stattfand.

Ausführende waren Isabel Lippitz, Sopran, Alva Tripp, Tenor, Klaus Mertens, Bariton, und Dietrich Kämmler, Baß. Es spielte das Kammerorchester Brühl mit Studierenden der Musikhochschule Köln. Die Leitung hatte Albert Elbert.